Loading...
Loading...
Goya und Toffifee
Die Werkgruppe „goyafüralle“ kombiniert Assemblagen und Malerei. Eine Assemblage aus Plastikmüll, Zeitschriften und Kunstdrucken bespielt den Raum zwischen zwei transparenten Schichten aus Tesaband oder Kunststofffolie, die durch einen Keilrahmen getrennt werden. Die einzelnen Objekte sind auf der übermalten Seite nur dort sichtbar, wo die Ölfarbe transparent ist. Die gemalten Gegenstände sind nach dem Prinzip maximaler thematischer Differenzen ausgewählt. Der Titel „goyafüralle“ verbindet Figuren aus der Grafikfolge „Desastres de la Guerra“ von Francisco de Goya mit dem aktuellen Werbeslogan der Firma Aldi „Gutes für alle“: Kriegsinferno und Konsumparadies. Das Prinzip der maximalen Differenz wiederholt sich in der Auswahl der Materialien für die Assemblage: zerrissene Aquatinta Radierungen und Alditüten. Es entstehen Räume für widersprüchliche Interpretationen.
Die Möglichkeit, in den transparenten Bereichen der Malerei die Objekte der Assemblage zu identifizieren, verweist auf die Theorie der Dekonstruktion von Jacques Derrida. Die identifizierten Objekte werden zu Schlüsselbegriffen, beeinflussen die Interpretationen und verändern sowohl die Bedeutung der Malerei wie auch der Assemblage. Die Malerei fungiert als Framing und die Assemblage als Fundus des Identifizierbaren. Ein Beispiel für das Identifizierbare ist der Schriftzug Toffifee, der im rechten unteren Bereich des Objektes „goyafüralle IX“ sichtbar wird. Er steht für ambivalente Kindheitserinnerungen an Hochgenuss und Zahnverklebung.
„goyafüralle IX“, Rückseite, 2024, 150 cm x 200 cm, Ölfarbe auf PVC Plane und Assemblage
„goyafüralle IX", Detail, 2024, 150 cm x 200 cm, Ölfarbe auf PVC Plane und Assemblage
„goyafüralle III", 2024, 70 cm x 90 cm, Ölfarbe auf Tesaband und Assemblage
„goyafüralle IV", 2024, 70 cm x 90 cm, Ölfarbe auf Tesaband und Assemblage
„goyafüralle VII", 2024, 120 cm x 90 cm, Ölfarbe auf Tesaband und Assemblage
https://www.instagram.com/
christoph_tschernatsch/